Costa Rica – Playas del Coco & San José

Meine Lateinamerika Reise führte mich weiter nach Costa Rica. Ich verabschiedete mich von der Laguna de Apoyo und dem schönen Nicaragua. An der Grenze lief alles recht glatt und in zweieinhalb Stunden war alles abgehandelt. Mit dem obligatorischen Abschluß einer Versicherung für mein Motorrad war ich um gut 30 US$ ärmer und bekam schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf die Reisekosten in Cost Rica.

Dort steuerte ich den schönen Strandabschnitt „Playas del Coco“ an. Der Strand ist auch bekannt als „Coco-Beach“ und liegt in einer Bucht an der Pazifikseite des Landes in der Provinz Guanacaste. Zunächst besuchte ich „The monkey farm“, die etwas abseits vom Strand in einem Waldgebiet gelegen ist. Auf der Farm setzt man sich für den Schutz vieler Tierarten ein. Dort arbeiten und leben Leute aus aller Welt weitgehend als Selbstversorger. Mein Plan war es eigentlich auf der Farm einige Zeit gegen Kost und Logis zu arbeiten. Auf der Farm sagte man mir allerdings ich müßte mich auf offiziellem Wege bewerben und dies könnte einige Zeit dauern. Also fuhr ich wieder zurück zur Playa.

Am Strand wurde ich von der Costaricanerin Dunia angesprochen. Wir kamen ins Gespräch und Dunia erzählte mir, dass Sie von der karibischen Seite Costa Ricas stammt und hat dort ein 3 Hektar großes Gelände mitten im Regenwald in der Nähe von Limon bewohnt. Das komplette Gebiet ist noch sehr viel größer und der Großteil ihrer Familie lebt dort quasi im Dschungel. Dunia ist eine echte Persönlichkeit und hat schon so einige Erfahrungen in ihrem Leben gemacht. Sie war zu Besuch bei ihrer Tochter in Coco.

Mittlerweile war es schon recht spät am Nachmittag  und an der Zeit nach einem Schlafplatz für die Nacht Ausschau zu halten. Dunia bot mir an mein Zelt im Vorgarten ihrer Tochter aufzuschlagen. Ich überlegte kurz und willigte ein. Schließlich sind die Übernachtungspreise in Costa Rica ziemlich teuer und man bekommt nicht besonders viel für ein kleines Budget. Ich verbrachte zwei Nächte im Zelt umgeben von Brüllaffen, Hühnern, Vögeln und sonstigen Tierarten Costa Ricas 🙂

Playas del Coco - Costa Rica

Playas del Coco

Playas del Coco - Costa Rica

Playas del Coco

Reiseblog Costa Rica

. . . mein Zeltplatz . . .

Brüllaffe in Costa Rica

. . . mein Mitbewohner auf dem Zeltplatz . . .

Costa Rica Playas del Coco

. . . mit Dunia beim Dinner . . .

Sonnenuntergang in Costa Rica

Sonnenuntergang in Costa Rica

. . . mit Dunia an der Playa Hermosa . . .

. . . mit Dunia an der Playa Hermosa . . .

Schlammschlacht und Weiterreise nach San José

Am dritten Tag viel plötzlich ein Starkregen über Coco herein und das Wasser rauschte wie in Sturzbächen zu Boden. Während dessen saß ich beim Brunch in einem netten Café und dachte zunächst an nichts Böses. Zurück beim Zelt ereilte mich dann aber eine unschöne Überraschung. Die Wassermengen hatten meinen Zeltplatz komplett überschwemmt. Und was noch schlimmer war, mein Motorrad hatte sich auf dem seichten Untergrund in die Horizontale bewegt und das ganze Benzin war ausgelaufen.

Nach der Überwindung des ersten Schocks schmiedete ich einen Plan zur Krisenbewältigung. Mit Dunias Hilfe fand ich ein mittelpreisiges Hostel. Ich richtete mein Motorrad auf, besorgte mir an einer Tanke Benzin und fuhr zum Hostel. Hier befreite ich erst einmal mein Zelt vom vielen Schlamm und hing es zum Trocknen auf die Leine. Glücklicherweise hatte mein Motorrad außer dem Benzinverlust und der Nässe keine weiteren Schäden davon getragen. Ich verbrachte zwei Tage im Hostel und konnte mich hier etwas vom „Schockerlebnis“ erholen.

Dunia machte mir derweil den Vorschlag, sie zur karibischen Seite Costa Ricas nach Limon zu begleiten. Das hörte sich gut an und ich wollte auch nur noch weg von der Playa del Coco. Der Ort brachte scheinbar ein schlechtes Karma für mich mit sich und wollte mich nicht länger beherbergen. Zwar war der Strand und die Gegend drum herum wunderschön. Aber es war auch der erste Ort meiner Reise, an dem ich mich nicht wirklich wohl fühlte. Die Strände Playa del Coco, Playa Panamá und Playa Hermosa sind voller wohlhabender Touristen, vor allem aus Kanada und den Staaten, die hier ihre Dollars lassen. Viele dieser Menschen sind erfüllt von Ignoranz gegenüber der einheimischen Bevölkerung  und tragen ihre Nase sehr hoch. Nichts für mich!

Mit Dunia zog ich also weiter gen Westen. Bevor wir zur karibischen Seite nach Limón reisten legten wir noch einen Zwischenstop in San José, der Hauptstadt Costa Ricas, ein. Dort lebt eine Schwester Dunias am Rande der Stadt im wunderschönen Concepción de San Isidru. Hier angekommen, viel der ganze Frust, der sich mittlerweile in mir aufgebaut hatte, mit einm Schlag ab. Dunias Schwester Magda und ihr Mann Jorge emfingen mich mit einer derartigen Herzenswärme, dass mir fast die Tränen kamen. Ich hatte das Gefühl, als ob wir uns seit ewigen Zeiten kennen würden.

Nun zeigte sich Costa Rica von seiner schönsten Seite. Jorge und Magda wohnen wunderschön ruhig in den Bergen hoch über San José. Haus und Gründstück sind mit viel Liebe gestaltet und ich fühlte mich auf Anhieb wie zu Hause. Auf dem Grundstück konnte ich mein Zelt aufschlagen, und zwar diesmal aber mit einer Überdachung 😉


Um es etwas bequemer zu haben bekam ich noch eine weiche Matratze und Decken, da es in der Nacht in luftiger Höhe auch mal etwas abkühlt. Vor dem Abendessen präsentierte mir Jorge noch einen kleinen Leckerbissen. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man eine traumhaften Blick auf San José bei Dunkelheit hatte. Great! Am nächsten Tag hieß es erstmal ausschlafen. Danach schlenderten wir ein wenig durch die Ortschaft und kochten uns anschließend eine leckere Gemüsesuppe mit allerlei einheimischen Zutaten. Mmhhh, lecker!!

San José Backpacking Costa Rica

Concepción de San Isidru

San José Reisen Costa Rica

. . . mit Jorge auf der Veranda . . .

Reiseblog Südamerika und Mittelamerika

. . . lecker Früchte . . .

Reiseblog Südamerika und Zentralamerika

. . . gemütliches Schlafplätzchen . . .

Nach zwei Tagen in San José ging es für Dunia und mich dann weiter nach Limón und es kam zu einer herzlichen Verabschiedung von Jorge und Magda. Was bleibt ist die wunderschöne Gegend in Concepción de San Isidru und die Herzenswäre der Menschen dort. Im Gegensatz zur Pazifikküste um die Playa del Coco habe ich mich hier sehr wohl gefühlt. Pura Vida!

Mehr Informationen/Reisetipps:

Schöne Doku des NDR über Costa Rica:  Costa Rica – Paradies zwischen den Ozeanen

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