Vom Zauber des Motorradreisens

In den ersten 6 Wochen meiner Lateinamerikareise bewegte ich mich mit dem Bus von Ort zu Ort. Ich hatte eine nette Zeit, aber was mir fehlte, war das Gefühl vollkommener Freiheit und Flexibilität, da ich vom Bussystem abhängig war und nicht überall dorthin reisen konnte wo ich es wollte. Und so landete ich doch recht häufig in den „Backpacker-Hochburgen“ und folgte dem Reisestrom.

"Ich lenke, also bin ich"

Die Weiterreise mit dem Motorrad nach eineinhalb Monaten hat die Art meiner Reise stark beeinflusst. Mit dem „Bike“ bin ich nun der Steuermann, der entscheidet wo es hingeht und wo nicht. Ich gelange mit dem Motorrad verstärkt in Gebiete, die ich ansonsten niemals gesehen hätte und lerne Menschen kennen, die ich so sicher nicht kennen gelernt hätte.

Der Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung ist hierdurch intensiver geworden. Anstatt in Backpacker-Hostals übernachte ich nun auf Campingplätzen oder bei den Locals selber. Aber ich genieße auch das Motorradfahren an sich durch die wundervolle Natur und es vermittelt mir das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.

Vom Zauber des Motorradreisens

Das Motorradreisen ist für mich mit einem Zauber verbunden. Ein Zauber, der entsteht, wenn man wie aus dem Nichts mit wildfremden Menschen ins Gespräch kommt oder gar zum Essen eingeladen wird. Für die Menschen gehört man als Motorrad-Reisender scheinbar zu einer besonderen Spezies, mit der man gerne Kontakte knüpft.

Der Zauber des Motorradreisens ist jener, den man in jeder Phase seines Körpers spürt, denn es gibt keine Knautschzonen. Man spürt den Asphalt der Straße, den Fahrtwind und die Natur auf ganz besonders intensive Art und Weise. Es ist die unmittelbare Verbindung zur Peripherie, die das Motorradfahren so einzigartig macht.

Der Zauber des Motorradfahrens, es ist eine Art Reisemeditation, nur eben auf 2 Rädern 😉 Stets muss man die Konzentration aufrecht erhalten, da schon kleine Fahrfehler beträchtliche Folgen nach sich ziehen können. Der Fokus auf das Motorradfahren bewirkt, dass man im Moment ist und irgendwann ergibt sich hieraus ein ganz besonderer Reiseflow.

Motorradreisen Südamerika

Enjoy the Moment

Mit dem Motorrad hat man die Möglichkeit sich raus aus seiner Komfortzone zu bewegen. Fährt man in „The Middle of Nowhere“ in 4000 Metern Höhe über den Wolken, so ist der Zauber des Motorradreisens besonders stark zu fühlen. Wenn es an der Gebirgskante entlang hunderte Meter bergab geht, durchziehen diverse Adrenalinschübe jede einzelne Nervenzelle und die Moleküle tanzen nur so im Kreis. Man fühlt sich plötzlich ganz klein und den Göttern ein wenig näher 😉

Motorradreisen Südamerika

Tolles Gefühl beim Fahren über den Wolken

Das Motorradreisen verzaubert einen jeden, der es schon einmal ausprobiert hat. Es ist eine ungeschminkte Reiseart, die uns die Lebendigkeit des Lebens spüren lässt. In diesem Sinne: Enjoy the Ride!!

2 Kommentare zu “Vom Zauber des Motorradreisens

  1. Hallo Alex,
    da ich ähnliche Pläne habe (zumindest den MotoTours einen Besuch abstatten) würde mich interessieren, wie Du Dir das Motorrad in Mittelamerika organisiert hast? Was sind Anlaufstellen für Kauf und Verkauf bzw. Zulassung, wie versichert man das Moped, wie klappt die Überführung an den Grenzen, und was ist aus Deiner Erfahrung sonst noch wichtig? Danke..!
    Gruß, Beatrice

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