Salvador de Bahia – Das „schwarze Herz“ Brasiliens

Und wieder ein „kleiner“ Busride. Über 30 Stunden nahm meine Weiterreise von Rio de Janeiro nach Salvador de Bahia in Anspruch. Salvador liegt im Nordosten von Brasilien im Bundesstaat Bahia. Nach São Paulo und Rio ist es die drittgrößte Stadt in Brasilien.

Es ist das andere, das schwarze Brasilien. Nach Salvador wurden im 16. Jahrhundert die ersten afrikanischen Sklaven verschleppt, welche bis heute das gesamte Stadtbild von Salvador de Bahia prägen. Als ich am Busbahnhof von Salvador ankam ergab sich eine skurrile Situation. Das erste Mal in meinem Leben standen ausschließlich dunkelhäutige Menschen um mich herum. Ich fühlte mich weder ausgegrenzt noch unsicher, aber einfach anders.

Für ein paar Cent nahm ich den lokalen Bus weiter zur Altstadt am Hafen. Von hier aus ging es weiter in die Oberstadt Pelourinho. Um den Künstlerstadtteil Pelourinho zu erreichen nimmt man einen Freiluftaufzug, den Elevador Lacerda. Die Fahrt mit dem Aufzug ist schon eine witzige Nummer und ein Erlebnis für sich.

Salvador de Bahia Oberstadt Aufzug

Blick auf den Aufzug zur Altstadt von Salvador de Bahia

Nun ging es erst mal auf Hostelsuche. Es war bereits dunkel, als ich in Pelourinho ankam und es waren auch nur wenige Menschen auf den Straßen unterwegs. Auf einmal wurde ich von zwei Jungs angesprochen. Sie registrierten scheinbar, dass ich ein wenig orientierungslos umher irrte. Die Beiden waren aus München und machten einen 3-wöchigen Urlaub in Salvador, um hier ihre Capoaira-Kenntnisse zu verbessern. Ich begleitete die Münchner zu deren Hostel, der Galeria 13.

Das Hostel machte auf mich einen guten Eindruck und ich checkte dort ein. Ich legte meinen Backpack ab und wir gingen gemeinsam für ein paar Drinks raus. Die münchner Jungs waren sehr nett und wir hatten so einigen Plauderstoff. Zurück im Hostel war ich von der langen Anreise ziemlich fertig und viel in kürzester Zeit in den Tiefschlaf.

Am nächsten Morgen gab es eine Überraschung. Das Frühstück im Hostel war mega lecker und man hatte eine riesige Auswahl. Ich blieb bis zum Mittag auf der Hostelterrasse sitzen, plauderte mit einigen Leuten und genoss die Zeit.

In den nächsten Tagen sah ich mir Pelourinho in aller Ruhe an. Es ist ein sehr nostalgisches Viertel, das viel zu bieten hat. Beim Schlendern durch die engen Pflastersteingassen mit seinen bunten Häuserfassaden fühlt man sich in in die Vergangenheit zurück versetzt. Außerdem findet man in Pelourinho einige nette Cafés, wie zum Beispiel das Café Conosco. Ein kreativer gemütlicher Laden mit so allerlei Köstlichkeiten.

Salvador de Bahia Pelourinho

Das Viertel Pelourinho mit seinen Pflastersteingassen und bunten Fassaden

Salvador de Bahia Pelourinho

Wunderbar nostalgisches Pelourinho

Salvador de Bahia Pelourinho

Das kreativ bunte Viertel Pelourinho

Salvador de Bahia Pelourinho

Pelourinho

Blick auf die Kirche Nossa Senhora do Rosário

Blick auf die Kirche Nossa Senhora do Rosário

Kreatives Café „Conosco“ in Pelourinho

In Salvador de Bahia gibt es neben den zahlreichen bunten Gebäuden zudem viele alte Kirchen, die jedoch teils recht mitgenommen und restaurationsbedürftig daherkommen. Interessant sind sie aber allemal.

Kirche São Francisco Pelourinho

Kirche São Francisco in Pelourinho

Kloster São Francisco

Kloster São Francisco

Kirche Sao Domingos Gusmao

Kirche Sao Domingos Gusmao

Von Pelourinho aus kann man außerdem einen tollen Ausblick auf die Atlantik-Küste und den Hafen von Salvador genießen. Dies sollte man auf keinen Fall verpassen!

Blick auf den Hafen von Salvador de Bahia

Blick auf den Hafen von Salvador de Bahia

Abends wird es in Salvador laut und man hört überall Musik auf den Straßen. Besonders die Trommelgruppen haben eine besondere Tradition. Außerdem wird man allerorts mit dem  Capoaira konfrontiert. Salvador ist quasi die Brutstätte der akrobatischen Kampfkunst, welche einst von afrikanischen Sklaven adaptiert und weiterentwickelt wurde.

Trommelgruppen Salvador de Bahia

Abendliches Drum & Base auf Pelourinho's Gassen

Capoaira Salvador de Bahia

Die Kampfkunst "Capoaira" wird in den engen Gassen von Salvador zelebriert

In Salvador de Bahia gibt es außerdem spezielle Capoaira-Clubs, in denen die Kampfkunst gelehrt und trainiert wird. Oft sind solche Capoaira Clubs verknüpft mit sozialen Projekten für Kinder und Jugendliche.

Capoaira Salvador de Bahia

Capoaira Club in Salvador de Bahia

Capoaira Salvador de Bahia

Copaira Training begleitet von Gesang und Rasseln

An einem weiteren Tag in Salvador de Bahia unternahm ich einen Ausflug zum Markt São Joaquim, den man von Pelourinho aus in etwas einer halben Stunde mit dem Bus problemlos erreichen kann. Der Markt ist riesig und neben den reichlichen Gemüse-, Obst- und Gewürzständen wird viel Fisch und Fleisch angeboten. Zudem findet man viele traditionelle Souvenirs zu günstigen Preisen. Für mich der perfekte Ort, um mich vor meiner Rückreise nach Deutschland noch mit ein paar Überbleibseln einzudecken.

Der große Markt São Joaquim in Salvador de Bahia

Der große Markt São Joaquim in Salvador de Bahia

Ich liebe diese wunderbaren Märkte allein aufgrund der vielen Farben und Gerüche. Außerdem kommt man hier direkt mit den Einheimischen in Kontakt. Der Markt ist ständig in Bewegung und man bekommt zumindest einen Hauch des realen Lebens der Menschen in Salvador mit.

Markt São Joaquim in Salvador de Bahia

Markt São Joaquim in Salvador de Bahia

Einige Leute berichteten mir im Vorfeld, man müsse auf dem Markt aufpassen, um nicht ausgeraubt zu werden. Ich selbst habe mich aber nicht unsicher gefühlt und es ist mir nichts passiert. Vielleicht hatte ich auch einfach mal wieder nur Glück gehabt 🙂

Zurück im Hostel erfreute ich mich an der täglichen Happy Hour. Offiziell konnte man eine Stunde lang so viele Caipirinhas schlürfen wie man wollte. Zumeist wurde die Zeit aber weiter nach hinten ausgedehnt 😉 Für mich war dies verhängnisvoll, da ich ein großer Caipi-Fan bin und nicht genug von dem brasilianischen Nationalgetränk bekommen kann. So what, ich hab's überlebt!

Salvador de Bahia

Happy Hour mit leckeren Caipis im Hostel

Nach ein paar Tagen in Salvador de Bahia neigte sich mein Reisejahr so langsam dem Ende entgegen. Meine letzten Tage wollte ich außerhalb der Stadt in einer ruhigeren Umgebung verbringen. Nach ein wenig Recherche erschien mir die Insel Tinharé als idealer Ort für diesen gechillten Abschied aus Südamerika. Vamos a la Isla!!

1 Kommentare zu “Salvador de Bahia – Das „schwarze Herz“ Brasiliens

  1. Hallo Alex, dein Bericht ist wieder sehr schön zu lesen und es scheint dir dort super gefallen zu haben. Man möchte gleich los und vermisst das sonnige, warme Wetter und die Bilder sind wirklich wunderschön! Gruß von Sandra

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