Dauerregen und ein defektes Smartphone . . .
. . . mein Start auf Bocas del Toro war nicht gerade perfekt. Aber es sollte besser werden! Nach einer Nacht in Bocas Town machte ich mich am nächsten Tag zur anderen Inselseite nach Bocas del Drago auf. Die Playa del Drago ist bekannt für sein ruhiges Meerwasser. Außerdem liegt in der Nähe der Seesternestrand Playa Estrella. Die Fahrt mit dem Motorrad dauerte es etwa eine halbe Stunde. Die Strecke war gemilde gesagt etwas holprig. Dafür ging es aber durch die wunderschöne Natur auf der Isla Colón.
Ungefähr 2 Kilometer vor der Playa Estrella suchte ich mir mit dem Motorrad eine Parkmöglichkeit. Von hier aus konnte man entweder mit dem Wassertaxi oder fußwärts weiterziehen. Ich entschied mich für den Fußweg. Auf meinem Weg am Strand entlang konnte ich die tolle Natur der Insel bestaunen.
Von der Playa Estrella selbst war ich allerdings etwas enttäuscht. An dem Strandabschnitt war die Hölle los und ohne Ende Touristen vergnügten sich mit lauter Musik und Alkohol am Strand. Der Massentourismus hat leider auch vor Bocas del Toro keinen Halt gemacht und die echte Idylle findet man nur noch an wenigen Orten der Insel. Dennoch verweilte ich eine Zeit lang am Strand, um nach Seesternen zu schnorcheln. Aber von den kleinen Tierchen war weit und breit nichts zu sehen. Sie konnten dem Massentourismus wohl auch nur wenig abgewinnen und machten sich von danne. Besser so 😉
Nach einer Weile schlenderte ich zurück zum Motorrad. Auf dem Weg dorthin traf ich den sehr netten Bocas Bewohner Samy und erkundigte mich bei ihm nach einer Camping Möglichkeit. Samy kontaktierte seinen Bruder Chini und der bot mir an, mein Zelt auf seinem Grundstück für wenige Dollar aufzuschlagen. Das war die Gelegenheit, nach der ich suchte.
Ich fuhr zurück nach Bocas Town, packte meine Sachen im Hostel zusammen und machte mich wieder auf nach Bocas del Drago. Der Campingbereich hätte nicht besser sein können. Er lag unmittelbar am Strand, den ich mehr oder weniger für mich alleine hatte! Und endlich raus aus dem Massentourismus von Bocas Town. In Bocas del Drago begann ich mich in die Insel zu verlieben. Trotz der vielen Urlauber ist Bocas del Toro nach wie vor ein wundervoller Ort auf dieser Erde.
In den nächsten Tagen traf ich nebenan ein weiteres Camping Pärchen aus Österreich und ein paar junge Reisende aus der Nähe von Frankfurt, die es ebenfalls nach Bocas del Drago verschlagen hatte. Bei heimischem Rum genossen wir gemeinsam den Abend. Ich verbrachte auch den Jahreswechsel gemeinsam mit Samy und seiner Familie auf Bocas del Drago. Mit lokalem Panama Lagerbier und leckerem Essen starteten wir gemeinsam ins neue Jahr 2017!
Die vergangenen Tage auf Bocas del Drago waren einfach wunderschön. Ich war im Zustand eines positiven Flows, bei dem das eine zum anderen kam. Ähnlich wie im alltäglichen Leben kommt es auch beim Reisen zu Wellenbewegungen mit Höhen und Tiefen. Nach den letzten schwierigen Tagen in Costa Rica und einem holprigen Beginn in Panama blickte mehr und mehr die Sonne hinterm Horizont hervor.
Zunächst lernte ich Samy und seinen Bruder Chini kennen, auf dessen Grundstück ich mein Zelt aufschlagen durfte. Von Samy's Vater bekam ich jeden Morgen einen leckeren Kaffee mit Zucker und Milch serviert. Außerdem hat mein Zelt Gesellschaft erhalten. Ein Pärchen inklusive Kids und Großvater haben ebenfalls ihre Zelte auf meinem Campingbereich aufgeschlagen. Und so verbrachten wir einige Tage gemeinsam und ich bekam von Ihnen ständig Nachschub in Form von Essen und eiskaltem Bier 😉
Durch Samy lernte ich auf Bocas del Drago auch Jürgen und Maria kennen. Die Beiden kommen von der Insel Fehmarn. Jürgen betreibt dort mit seinem Zwillingsbruder Manfred eine Surfschule. Die Beiden sind echte Surf Pioniere und durchquerten einst den Ärmelkanal gemeinsam auf dem Surfboard. Um dem deutschen Winter zu entfliehen, wohnen Jürgen und Maria seit 22 Jahren in der kalten Jahreszeit auf Bocas del Toro in ihrem selbst gebauten Holzhaus.
Als mir Maria das Haus zeigte war ich vollkommen geflasht. Das Haus war wunderschön und mit viel Liebe gestaltet. Ihr Grundstück ist wie ein großes Energiezentrum mit eigenem Strand und handgebautem Segelboot. Außerdem machen die beiden Musik. Jürgen spielt Akkordeon und Mandoline und Maria Gitarre. Hin und wieder schlenderte ich bei Jürgen und Maria vorbei und wurde hier mit einem gratis Kaffee und leckerem Kuchen verwöhnt.
Mit Beiden unternahm ich auch einen Ausflug über die Insel zur Lodge von Jim. Der US-Amerikaner wohnte an der Playa Lagarto mit seiner Frau Francis. Netterweise holte uns Jim mit seinem Jeep ab. Die Tour ging durch den Dschungel der Insel und war ganz schön crazy. Erst ging es steil bergauf und dann wieder bergab und wir wurden ganz schön durchgeruckelt. Zum Glück hatte Jim mit seinem 4×4-Jeep alles im Griff.
Jim besitzt an der Playa Lagarto ein tolles Grundstück mit Haus und er vermietet es auch über Airnb. Wie es der Zufall es so wollte, hatte es sich eine deutsche Gruppe aus der Nähe von Fankfurt auf der Lodge gemütlich gemacht. Gemeinsam verbrachten wir einen wundervollen Tag gemeinsam auf der Playa Lagarto Lodge. Maria und Jürgen musizierten und wir sangen kräftig mit. Gutes Essen mit Wein und Kaltgetränken rundeten das gemeinsame Beisammensein ab. Spät in der Nacht wurden wir von Jim, der wohlgemerkt nicht mehr so ganz nüchtern war, wieder heil an der Playa del Drago abgesetzt. Was für ein toller Tag!!
Karibik Traum Bocas del Toro
Mehr Informationen/Reisetipps:
Bocas del Toro ist die Bezeichnung für die gleichnamige Provinz im Nordwesten Panamas. Die meisten denken bei dem Namen „Bocas del Toro“ aber an das Inselarchipel vor der Küste Panamas, zu dem 6 größere und mehrere kleinere Inseln gehören. Die Isla Colón ist die Größte der Inseln und hier befindet sich auch die Hauptstadt „Bocas Town“. In Bocas Town gibt es zahlreiche Hostels, Bars und Supermärkte. Daher steigt hier auch die Mehrzahl der Touristen ab, was sich dementsprechend im Preisniveau wiederspiegelt.
Wem Bocas Town zu turbulent ist, für den gibt es Ausweichmöglichkeiten. So bieten sich auf der Isla Colón Gelegenheiten zum campen. Zudem gibt es auch einige ruhige Unterkünfte rund um die Insel. Wie zum Beispiel die Playa Lagarto Lodge. Zwar ist die kleine Lodge unmittelbar am Meer gelegen. Sie ist andererseits aber auch von dichtem Regenwald unwachsen und bietet somit eine Heimat für zahlreiche Affen- und Vogelarten. Für jeden, der nach einer Portion Abenteuer sucht, ist die Playa Lagarto Lodge ein Traum und ich kann sie wärmstens weiter empfehlen.
Hier der Link zur Playa Lagarto Lodge: Playa Lagarto Lodge
Von der Insel Hauptstadt aus kann man zahlreiche Ausflüge buchen. Eine Erkundungtour der Isla Colón kann man zum Beispiel mit einem Quad unternehmen. Quads werden an vielen Stellen in Bocas Town zur Miete angeboten. Daneben findet man aber auch ständig Colectivos oder Wassertaxis. Da die Isla Colón nicht all zu groß ist, lassen sich von Bocas Town aus alle Strände in maximal 30-40 Fahrtminuten erreichen.
Meine Favoriten sind die Playa del Drago und die Playa Bluff. Beide Strandabschnitte sind schön idyllisch. Während das Meerwasser an der Playa del Drago ruhig vor sich hinplätschert, ist die See an der Playa del Bluff rauer und bietet daher beste Bedingungen für Surfer.
Von der Playa del Drago kann man zudem einen Spaziergang zur Playa Estrella unternehmen. Ganz entspannt schlendert man direkt am Meer entlang. An der Playa Estrella lassen sich mit etwas Glück Seesterne beobachten. Allerdings tummelt sich hier auch häufig das Partyvolk herum, so das sich die Idylle in Grenzen hält und die Seesterne das Weite suchen.
Hast du auch schon einmal Bocas del Toro besucht? Lass es mich wissen und schreibe einen Kommentar!