Von Foz do Iguaçu ging meine Reise weiter nach Paraty, einer Kleinstadt im brasilianischen Südosten. Um Paraty zu erreichen musste ich jedoch zunächst einen „kleinen“ Busmarathon hinlegen. Zunächst nahm ich einen Bus von Foz do Iguaçu nach Sao Paulo. Allein diese Fahrt dauerte über 20 Stunden.
In Sao Paulo musste ich umsteigen. Im riesigen Busterminal der Megacity konnte ich ein weiteres Ticket für die Weiterreise nach Paraty erwerben. Diese Fahrt sollte nochmals 6-7 Stunden in Anspruch nehmen. Paraty selber wollte ich mir jedoch erst einige Tage später anschauen.
Ein Collectivo transportierte mich weiter zum winzigen Dorf Trindade. Als ich hier ankam war es bereits dunkel. Am Dorfeingang wurde ich von Berto angesprochen, dessen Freunde einen Campingplatz und eine kleine Bar bewirtschafteten. Ich schlug mein Zelt auf dem großen Gelände auf und hatte mal wieder meine eigene Privatküche vor der „Haustüre“. Nach dem ewig langen Busmarathon gönnte ich mir erstmal ein eiskaltes Bierchen in der Campingbar.
Berto und seine Freunde waren alle sehr nett und wir unterhielten uns noch einige Zeit. Am späten Abend schlenderte ich mit Berto zum Dorfplatz, wo gerade eine Fiesta im Gange war. Ein nettes Ambiente mit Lagerfeuer und vielen bunten Lichtern. Heute war Familienparty und es waren viele Familien mit ihren Kids vor Ort. Nach einem Cachaça gingen wir noch zum Strand und philosophierten hier noch eine ganze Weile. Ich genoss die Stille, die nur vom Meeresrauschen unterbrochen und von der Kulisse des traumhaften Sternenhimmels begleitet wurde.
Am nächsten Morgen schlenderte ich ein wenig durch Trindade und bestellte ich mir anschließend ein Frühstück in einem der gemütlichen Cafès. Am Nachbartisch saßen zwei Jungs und ein Mädel, die gerade ihren Tag planten. Wir kamen ins Gespräch und nach einem kurzen Schnack schloss ich mich ihnen spontan an.
Mit Richard, Ole und Manu klapperte ich zunächst einige schöne Strände ab. Und davon gibt es in der Gegend rund im Trindade wahrlich genug. An einem der Strände gab es eine Art natürliches Wasserbecken, wo man schön schnorcheln konnte. Wir blieben eine Weile und besuchten anschließend einen kleinen Wasserfall.
Nach einem ca. 30-minütigen Fußmarsch durch den Regenwald fanden wir die Cascadas endlich. Das Highlight am Wasserfall war eine Art kleiner Käfig. Um in den Käfig hinein zu gelangen musste man durch eine winzige Öffnung kriechen. Einmal drinnen wars dann easy und man konnte im Wasser stehen. Am anderen Ende des Käfigs ging es nach ein paar Metern wieder nach draußen.
Vor dem Hineinkriechen in die schmale Käfigöffnung haten wir alle ein wenig Schiss, aber schließlich konnte ich mich doch überwinden und traute mir die kleine Käfigwanderung zu. Nice Challange!
So viel Mut musste schließlich belohnt werden. Wir gingen wieder zurück zum Strand und gönnten uns dort ein eiskaltes Cerveca an der Strandbar. Den Abend verbrachten wir wieder gemeinsam am Dorfplatz, wo erneut Livemusik angesagt war. Mit Wein und Bier saßen wir noch lange am Lagerfeuer zusammen. ich genoss die Zeit mit Richard, Ole und Manu sehr und es waren wirklich tolle Reisegefährten.
Am nächsten Morgen verließ ich Trindade wieder und fuhr zurück nach Paraty. Die Kleinstadt hat ein wundervolles koloniales Zentrum. Ich verbrachte die Nacht im Central Hostel, welches schön bunt und kreativ gestaltet war. Auf Anhieb fühlte ich mich hier sehr wohl.
Zunächst sah ich mir die tolle koloniale Altstadt von Paraty an. Beim Schlendern über die gepflasterten Gassen konnte man die entspannte Atmosphäre genießen. Die vielen bunten Häuserfassaden waren mit ganz viel Liebe gestaltet. In den Cafès konnte man herrlich relaxen oder man probierte einfach einige der leckeren Süßwaren, die in Sackkarren auf den Straßen verkauft wurden.
Abends besuchte ich einen Gottesdienst in einer kleinen Kirche. In Brasilien wird während der Gottesdienste viel gesungen und die Stimmung war fast schon ausgelassen. Dies war schon ein ziemlicher Kontrast zu einem deutschen Gottesdienst und ich fand's schön zu sehen, dass man den Glauben auch bunter zelebrieren kann.
Anschließend ging ich zu einem nahegelegenen Plaza, wo an diesem Abend Musik gespielt und Samba getanzt wurde. Die Brasilianer haben einfach sehr viel Temperament und das bringen sie auf die Tanzfläche. Parallel zur Livemusik wurde natürlich auch viel Caipirinha getrunken.
Am nächsten Morgen verließ ich Paraty und verabschiedete mich von der netten Hostel-Crew. Es ging weiter auf die Insel „Ilha Grande“. Im Vorfeld wurde mir bereits vielfach berichtet, dass man hier oft länger verweilt als geplant 🙂 I'll find out!
Hallo Alexander, tolle Fotos, immer wieder schön anzuschauen! Liebe Grüße und bis Samstag!