Anreise zum Tayrona Nationalpark
Von Taganga aus machte ich mich für einige Tage auf, um den Tayrona Nationalpark zu besuchen. Da man den Park nicht befahren kann, entschied ich mich, mein Motorrad im Hostel in Taganga zu belassen und den Trip mit dem Bus zu unternehmen. Für Alexandra, die nette Lady an der Hostel-Rezeption, war dies netterweise kein Problem.
Früh morgens ging es mit dem Bus zunächst von Taganga nach Santa Marta. Sepp, ein Deutscher aus Bremen, begleitete mich. In Santa Marta deckte ich mich erst einmal mit Proviant für einige Tage ein, da die Preise im Park selber gesalzen sind. Anschließend fuhr ich weiter bis nach El Zaino, einem der Haupteingänge zum Tayrona Park. Am Eingang erfuhr ich, dass der Park immer Ende Januar für einen Monat seine Pforten schließt. Ich hatte also großes Glück, denn bis dahin waren es noch ein paar Tage hin. Allerdings war am Eingang Hochbetrieb angesagt und ich musste erstmal eine Weile anstehen, um das begehrte Ticket zu ergattern.
Das Ticket endlich in der Tasche ging es mit dem Colectivo weiter nach Cañaveral. Hier war schließlich Endstation. Um zu den Campingplätzen zu gelangen, musste man zu Fuß oder auf dem Mauli weiterziehen.
Übernachtung auf Camping Bukaru
Eigentlich war mein Ziel der Campingplatz „Cabo San Juan“. Der Weg dorthin führt über Arrecifes, wo es ebenfalls Campinggelegenheiten gibt. Bei den Zeltplätzen in Cabo San Juan angekommen, erhielt ich dann die Info, dass der Campingbereich bereits ausgebucht sei.
Vladimir, ein Tscheche, hatte das gleiche Problem. Gemeinsam schleppten wir uns weiter bis zum nächsten Campingplatz „Bukaru“. Zum Glück gab es hier noch ausreichend Platz für mein Zelt. Der Campingplatz Bukaru gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Die Atmosphäre war viel entspannter als im überfüllten Cabo San Juan. Ich stellte mein Zelt in der Nähe eines kleinen Nebenarms einer Meeresbucht auf.
Von einem Local erhielt ich prompt den Hinweis, ich solle auf die dort lebenden Krokodile aufpassen. Mit einem etwas mulmigem Gefühl ließ ich mein Zelt aber dennoch an Ort und Stelle stehen. Ein kurzer Ausflug zum Strand, duschen und essen. Das wars für heute. Nach einem einheimischen Aguila Bier vielen mir aber dann recht schnell die Äuglein zu. Ich schlief wie ein Stein und zu meinem Glück ohne Aufeinandertreffen mit meinen Nachbarn aus der Reptilienzucht.
Die Ruinenstadt Pueblito
Am nächsten Tag unternahm ich einen Ausflug nach Pueblito, einer alten Ruinenstadt im Tayrona Nationalpark. In der Nähe der Ruinen gibt es noch Indios, die sehr abgeschieden und und ursprünglich in kleinen Holzhütten wohnen. Der Weg nach Pueblito war nicht nur sehr nur anstrengend, sondern auch ziemlich abenteuerlich. Man streift wie einst Indiana Jones durch dichten Regenwald und macht ständig irgendwelche Entdeckungen. Nach Pueblito verschlägt es nur wenige Touristen und man ist rasch alleine inmitten des Dschungels.
Der Weg zum Dorf dauerte gut 2 Stunden und es ging sehr steil bergauf. Bei schweißtreibenden Temperaturen ist daher ein gewisses Fitnesslevel förderlich 😉 Nach einer Weile bei den Ruinen ging es wieder zurück zum Campingplatz. Diesmal bergab, was die Sache aber irgendwie nicht vereinfachte.
Im Anschluss an die anstrengende Wanderung machte ich mich mit Daniel, einem Kanadier, sofort auf zum Strand. Daniel lernte ich auf der Wanderung nach Pueblito kennen und wir hatten einige gute Gespräche. Das kühle Nass tat dem geschundenen Körper sichtlich gut. In der Meeresbucht in unmittelbarer Nähe des Bukaru Campingplatzes gibt es zum Glück nur eine mäßige Strömung und man kann bedenkenlos ins Wasser springen. Viele weitere Meeresabschnitte im Tayrona Park machen das Schwimmen aufgrund der starken Strömung unmöglich.
Schließlich machte ich es mir auf einem der haushohen Steinsbrocken gemütlich. Diese beeindruckenden Gesteine sind charakteristisch für den Tayrona Nationalpark und ein Überbleibsel unserer Evolutionsgeschichte. Der Weitblick aufs türkisblaue Meer und den sanften Übergang in den Regenwald war einmalig. Am Abend saßen wir beim ein oder anderen Aguila noch lange im Camp zusammen. Anschließend schlief ich in meinem Zelt mit dem Meeresrauschen im Hintergrund äußerst glücklich ein.
Hasta Luego Tayrona Park!
Der nächste Tag war der letzte Besuchertag im Park Tayrona. Nach ausgedehntem Frühstück baute ich mein Zelt auf der Camping Site wieder ab und machte mich gemeinsam mit Daniel auf zum Parkausgang. Von hier aus fuhren wir zurück nach Santa Marta, wo sich unsere Wege trennten.
Nach einer herzlichen Verabschiedung von Daniel gings für mich zurück nach Taganga, wo ich ja noch mein Motorrad geparkt hatte. Für eine Nacht buchte ich mir eine Hängematte im Hostel Pura Vida. Kurze Zeit später traf ich beim Strandspaziergang Vladimir wieder. Nach ein paar Bierchen am Strand verbrachten wir noch einen schönen gemeinsamen Abend in einem Strandclub.
Mehr Informationen/Reisetipps:
Wer im nördlichen Kolumbien unterwegs ist, der sollte sich den Tayrona Nationalpark auf keinen Fall entgehen lassen. Zwar ist der Park eines der Haupt-Touristenattraktionen in Kolumbien. Trotz der vielen Besucher ist Tayrona aber immer noch ein wurndervolles Naturereignis. Der Kontrast zwischen dem türkisfarbenen Wasser mitsamt den riesigen runden Gesteinen auf der einen Seite, sowie dem Regenwald mit seinen uralten Baumriesen auf der anderen Seite, ist phänomenal.
Um den Tayrona-Nationalpark zu erreichen, kann man von Santa Marta aus in einen der vielen Busse einsteigen. Die Fahrt dauert ungefähr 1 Stunde. Es gibt zwei Parkeingänge, von denen der Eingang „El Zaino“ sicherlich der Bekanntere ist. Für 12 € erhält man hier eines der begehrten Tickets, denn pro Tag wird nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern in Park gelassen. Außerdem ist zu beachten, dass der Park von Ende Januar bis Ende Februar sein Pforten schließt.
Für einen Besuch des Tayrona Parks würde ich 2-3 Tage einplanen, denn das Naturschutzgebiet ist riesig und man kann hier eine ganze Menge erleben. Übernachten kann man auf einem der zahlreichen Camping Plätze. Einer der Bekanntesten ist der Campingplatz Cabo San Juan.
Um die Camping Areas von „El Zaino“ aus zu erreichen, kann man zunächst ein Colectivo bis nach Cañaveral nehmen. Von hier aus geht es nur noch zu Fuß weiter bis zu den Campingplätzen. Cabo San Juan platzt in der Hauptreisezeit aus allen Nähten. Ich bin daher auf den kleineren Campingplatz Bukaru ausgewichen. Dieser liegt nicht so weit vom Cabo San Juan entfernt, ist aber viel ruhiger und entspannter. Aber Vorsicht mit den Krokodilen 😉
Wer mehrere Tage im Tayrona-Park verbringt, der sollte sich mit ausreichend Proviant eindecken. Denn auf dem Gelände selber sind die Preise gesalzen. Aufgrund der karibischen Hitze sind vor allen Dingen einige Liter Wasser überlebensnotwendig.
Hast du auch schon einmal den Tayrona Nationalpark in Kolumbien besucht? Erzähl mir von deinen Erfahrungen und schreibe einen Kommentar!