Rio de Janeiro – Pulsierende Metropole mit unglaublicher Vielfalt

Ein Besuch von Rio de Janeiro darf auf einer Südamerika Bucket List keinesfalls fehlen. Denn in Rio findet man einfach alles: Eine Mixtour unterschiedlicher Kulturen und Ethnien, traumhafte Strände, Favelas und Luxusviertel, gemütliche Cafés und die besten Sonnenuntergänge dieser Welt.

Ich habe 1 Woche in dieser unglaublichen Stadt verbracht und diese Zeit wahnsinnig genossen. Um Euch auch zu einer Reise nach Rio de Janeiro zu inspirieren, präsentiere ich Euch hier einen kleinen Ausschnitt meiner Reiseerlebnisse!

Tag 1 - Ankunft in Copacabana

Nach meiner Busreise von Conceição de Jacarei stieg ich am Strand von Copacabana aus und suchte das Hostel „Che Lagarto“ auf. Leider hatte ich nicht reserviert und es stand kein Bett für mich zur Verfügung.

Also ging ich einige Meter weiter zum Hostel „4U„, das etwas weiter entfernt von der Hauptstraße Rua Barata Ribeiro in einer kleinen Seitenstraße gelegen war. Mit meiner Wahl konnte ich sehr zufrieden sein, denn das Hostel war entspannt und das Personal sehr nett und hilfsbereit. Im Hostel war nicht allzu viel los, was aber wohl auch daran lag, dass ich Rio im Winter bereiste. Im Sommer und vor allem zur Karnevalszeit sieht dies natürlich nochmal ganz anders aus.

Nach dem Einchecken im Hostel ging es erstmal zum berühmten Strandabschnitt, dem Copacabana Beach. Dieser ca. 4 Kilometer lange Strand ist trotz seiner Ausdehnung sehr belebt und ein einsames Plätzchen lässt sich hier nur selten finden. Dennoch ist es sehr interessant dem bunten Treiben am Strand zuzuschauen.

Copacabana Rio de Janeiro

Copacabana Beach

Die Leute genießen die Zeit an der Copacabana mit Cervezas und Caipirinhas. Das Motto an der Copacabana lautet „Sehen und gesehen werden“. Hier präsentieren sich die Brasilianer mit ihren durchtrainierten Körpern. Sport und Bewegung spielen in Rio eine große Rolle. Strandsportarten wie Beachvolleyball oder Fußballtennis sieht man hier an jeder Ecke.

Zurück im Hostel stellte ich mir mein Programm für die nächsten Tage zusammen. Von Shy, einem sympathischen Brasilianer, der im Hostel jobbte, bekam ich einige gute Tipps für meine Tour durch Rio de Janeiro. Moto ben!

Tag 2 - Estadio Maracana

An meinem 2 Tag in Rio besuchte ich das Fußballspiel Fluminense Rio de Janeiro gegen Corinthians São Paulo im alterwürdigen Maracanã Stadion. Kurz nach der Weltmeisterschaft 2014 wurde das Stadtion für lange Zeit geschlossen, da die WM ihre Spuren hinterlassen hatte und man keinen neuen Investor für die Instandsetzungen finden konnte. Zu meinem Glück fand man 2017 aber wieder einen Investor und es konnten wieder Spiele stattfinden.

Maracana Stadion Rio

Vor dem Maracanã Stadion

Für mich ging ein kleiner Traum in Erfüllung, denn das Maracanã Stadion ist neben dem Wembley Stadion sicherlich der bekannteste Fußballtempel der Welt. Ich unternahm eine organisierte Tour und besuchte das Spiel gemeinsam mit Leuten von anderen Hostels. Zudem begleitete mich Shy zum Spiel, denn auch er hatte noch kein Spiel im Maracanã gesehen.

Tour zum Maracanã Stadion

Gemeinsames Foto mit Shy auf der Tour zum Maracanã Stadion

Angekommen am Stadion standen wir vor einem wirklich mächtigen Station. Zwar hatte das Maracanã Stadion einst ein Fassungsvermögen von 200.000 Menschen und war damit das mit Abstand größte Fußballstadion der Welt. Nach den Umbauarbeiten zur WM 2014 wurde das Volumen auf 75.000 Sitzplätze reduziert. Aber auch dies ist nicht gerade wenig.

Leider war das Spiel noch nicht einmal zur Hälfte ausverkauft. In Brasilien herrschte 2017 eine Wirtschaftskrise und die Fans viele Fans konnten sich den Eintritt ins Stadion nicht leisten. Dennoch machten die Fluminense Fans mächtig Stimmung.

Fluminense Rio de Janeiro

Fluminense Block im Maracanã Stadion

Wir hatten unsere Plätze mitten im Fanblock und konnten somit alles hautnah miterleben. Corinthians São Paulo ist seit Jahren das stärkste Team in Brasilien. Fluminense lieferte aber einen tollen Fight, hatte aber letztlich dem spielerisch besseren Team aus São Paulo nichts entgegen zu setzen. Nach einer knappen 0:1 Niederlage verließen die Fluminense Fans und auch wir ein wenig enttäuscht das Stadion.

Fluminense Rio de Janeiro

Tolle Stimmung im Maracanã Stadion

Trotz der Niederlage war es für mich persönlich ein besonderes Erlebnis einmal bei einem Fußballspiel im Maracanã Stadion dabei gewesen zu sein. Beim Verlassen des Stadions verlor ich die Anderen irgendwie aus den Augen, konnte aber später zum Glück wieder eingesammelt werden 🙂 Anschließend ging es aus dem Norden Rios wieder zurück in den Süden zum Hostel.

Tag 3 - Christus Statue und Zuckerhut

Am 3 Tag ging es zu den beiden bekannten Wahrzeichen von Rio de Janeiro, dem Cristo Redentor (Christus Statue) und dem Sugar Loaf Mountain (Zuckerhut). Von den Leuten aus dem Hostel erhielt ich den Tipp beide Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu besuchen. Ein Besuch der Christus Statue eignet sich am frühen Morgen, um so den Heerscharen von Touristen aus dem weg zu gehen, die zwischen 10 und 11 Uhr den Gipfel erstürmen.

Am Copacabana Strand gibt es öffentliche Collectivos, die für 74 Reais (ca. 20 €) den Berg Corcovado hinauf zur Statue fahren. Hierin sind Hin- und Rückfahrt sowie der Eintritt bereits inbegriffen. Man sollte jedoch umsichtig sein, denn private Unternehmen versuchen einem teils mehr als das Doppelte abzuzwacken. Die letzten Meter bis zur Statue legt man zu Fuß zurück oder man nimmt eine Rolltreppe.

Mit seinen 38 Metern Höhe und 28 Metern Spannweite thront Christo Redentor auf dem Corcovado Mountain und ist schon ziemlich beeindruckend. Gleiches gilt für die fantastische Aussicht auf die Stadt und den gegenüber liegenden Zuckerhut. Leider schaffte ich es nicht ganz früh morgens oben zu sein und es waren schon einige weitere Touristen vor Ort. Aber spätestens als nur noch „Durchquetschen“ angesagt war wurde es mir zu bunt und es war an der Zeit den Rückweg anzutreten.

Christo Redentor

Statue "Christo Redentor" auf dem Corcovado Mountain

Christus Statue Rio de Janeiro

Posing vor der Christus Statue

Zuckerhut Rio de Janeiro

Fantastischer Ausblick auf den Zuckerhut und Rio

Wieder unten angekommen ging es weiter zum Zuckerhut bzw. auf portugiesisch Pão de Açúcar. Den Berg erkennt man an der berühmten Glockenform und man kann mit einer Seilbahn auf die Spitze hinauf fahren.

Sugar Loaf Mountain Rio

Vor dem Aufstieg zum Zuckerhut

Zunächst sucht man zu Fuß oder per Bus die Bodenstation der Seilbahn auf. Bis zur Mittelstation des Berges kann man auch zu Fuß laufen, was die Kosten um immerhin 50 Prozent reduziert. Also nichts wie ran an den Speck! Die ungefähr halbstündige Wanderung führt durch ein schöne bewaldete Gegend und ist sehr empfehlenswert. Von der Mittelstation nimmt man dann die Seilbahn für 40 Reais (Rückticket inkludiert).

Aufstieg zum Zuckerhut in Rio de Janeiro

Schöne Wanderung bis zur Mittelstation der Seilbahn

Schon die Fahrt mit der Seilbahn war ein kleines Erlebnis für sich. Von oben genießt man dann in einer Höhe von 396 Metern die grandiose Aussicht auf die Guanabara Bucht, den Flughafen, die Copacabana und weitere Bezirke Rios.

Seilbahnstation zur Fahrt auf den Zuckerhut in Rio

Das Gelände auf dem Zuckerhut ist wesentlich größer als das der Christus Statue und man kann hier so einige Zeit verbringen. In dem waldigen Gebiet rund um den Gipfel hat man von verschiedenen Blickwinkeln aus eine tolle Aussicht auf Rio und die Umgebung. Aufpassen sollte man aber auf die kleinen Makakenaffen, die einem auch gerne mal das Butterbrot vom Tisch klauen 🙂

Zuckerhut Rio de Janeiro

Auf dem Zuckerhut hoch über Rio de Janeiro

Schönes bewaldetes Gelände auf dem Zuckerhut

Zuckerhut Rio de Janeiro

Die kleinen Makakenaffen haben keine Angst

Wundervoller Panoramablick auf die Bucht von Rio de Janeiro

Zuckerhut Rio de Janeiro

Oh, wie schön . . .

Ich verbrachte den ganzen Tag bis zum Abend auf dem Zuckerhut. Oben trag ich auch auf Francis, den ich im Hostel zufällig kennen lernte. Er stammt von den Philippinen und arbeitet als digitaler Nomade. Ein echt cooler Typ dieser Philippino. Vom Zuckerhut aus bestaunten wir gemeinsam den tollen Sonnenuntergang über Rio de Janeiro. Dieser wird für mich unvergesslich bleiben, denn es war der beste Sonnenuntergang meines Lebens.

Sugar Loaf Mountain Rio de Janeiro

Grandioser Sonnenuntergang über Rio

Sugar Loaf Mountain Rio de Janeiro

Skyline von Rio de Janeiro bei Nacht

Gemeinsam mit dem Stadtpanorama, den Stränden und Bergen im Hintergrund ist das Gefühl dort oben unbeschreiblich. Ebenso grandios war der anschließende Anblick von Rio bei Nacht. Wir blieben lange und fuhren schließlich mit der letzten Gondel nach unten. Falls man diese verpasst muss man am Zuckerhut übernachten, was aber auch nicht das Schlechteste gewesen wäre 🙂

Tag 4 - Parque Lage, Botanischer Garten und Ipanema

An meinem 4 Tag in Rio unternahm ich eine kleine Wandertour durch die Stadt. Ich durchstreifte zunächst das Viertel Botafogo und machte mich anschließend auf zum Parque Lage, einer grünen Oase mitten im Herzen von Rio. Die Stadt am Zuckerhut hat eine Menge Grünflächen zu bieten. Im Parque Lage befindet man sich außerhalb des geschäftigen Treibens der Großstadtmetropole.

Rio de Janeiro

Entlang der brasilianischen Fußballidole ging es auf Tour zum Botanischen Garten und Parque Lage

Bei der Erkundung des Paque Lage fühlte ich mich fast schon wie in einem Zauberwald. Man bekommt Urwaldriesen mit mächtigen Wurzeln zu Gesicht, klettert durch kleine Höhlen oder bestaunt Fische in kleinen Wasserstellen. Auch die kleinen Makaken liefen mir mal wieder über den Weg. Am Parkeingang befindet sich ein Schloss, deren Gelände von den Einheimischen gerne für Fotoshootings genutzt wird.

Parque Lage Rio de Janeiro

Zauberwald im Parque Lage

Parque Lage Rio

Urwaldriesen im Parque Lage

Kleine Äffchen und verwunschene Wasserstellen im Parque Lage in Rio de Janeiro

Entlang des Rua Jardim Botânico schlenderte ich weiter zum Botanischen Garten, der direkt neben dem Parque Lage gelegen ist. Er hat eine thematische Aufteilung, wie z. B. einen französischen und japanischen Bereich. Im Vergleich zum Parque Lage erscheint alles aber viel geordneter. Ein großer gepflegter Garten eben.

Botanischer Garten Rio de Janeiro

Eingang in den Botanischen Garten

Botanischer Garten Rio de Janeiro

Schöne Architektur im Botanischen Garten

Botanischer Garten Rio de Janeiro

Gemütliches Schlendern durch den Botanischen Garten in Rio

Man sieht viele Palmen, Kakteen und kleine Teiche. Am Eingang plantschen Schildkröten in den Wasserstellen. Der Botanische Garten ist auch sehr schön für Familien mit Kindern geeignet, die hier die Gegend erkunden können. Im Gegensatz zum Parque Lage zahlt man aber ein Eintrittsgeld.

Rio de Janeiro Botanischer Garten

Die Schildkröten beim Sonnenbaden

Weiter ging die Tour in Richtung Ipanema. Der Seitenstreifen am Straßenrand wird hier von Spaziergängern, Joggern und Rollschuhfahrern genutzt und führt unmittelbar am Lagoa Rodrigo de Freitas entlang.

Hierbei handelt es sich um einen großen See, der für alle möglichen Wassersportarten genutzt wird. Ich gönnte mir einen leckeren Caipi und chillte ein wenig auf den Grünflächen am Rand des Sees. Mit etwas Cachaça im Blut ließ es sich gleich viel leichter walken 🙂

Lagoa Rodrigo de Freitas Rio de Janeiro

Der Lagoa Rodrigo de Freitas mit Blick auf die Christus Statue

Als nächstes lief ich durch das bekannte Viertel Ipanema, dass sich neben Copacabana befindet. Ipanema ist ein Stadtteil der reicheren Schicht Rios. Beim Anblick der Häuser, sauberen Straßen und der vielen Securities fällt einem dies sofort ins Auge. Dies gilt aber auch für den Ipanema Beach, an dem die reicheren Bewohner Rios ihre Zeit verbringen. Mit Blick auf die Preise ist Ipanema gleich zwei bis dreimal teurer sind als Copacabana.

Ipanema

Das Viertel Ipanema in Rio de Janeiro

Die kleinen Cafés in Ipanema laden eigentlich zum Verweilen ein und von der ganzen Lauferei hatte ich inzwischen auch ziemlichen Kohldampf. Aufgrund des beträchtlichen Preisniveaus entschied ich mich dann aber doch dafür meine Mahlzeit nach hinten zu verlegen.

Mittlerweile war es schon später Nachmittag und viele Leute hatten mir im Vorfeld vom Sonnenuntergang am Felsen „Pedra do Arpoador“ berichtet. Er liegt an der Grenze zwischen den Stadtteilen Ipanema und Copacabana. Zur Dämmerung versammeln sich Touristen und Locals auf dem Felsen um den Sonnenuntergang über Rio zu genießen. Mit Blick auf die Ipanema Bucht ist dieser auch wirklich beeindruckend.

Pedra do Arpoador

Die Leute genießen den Sonnenuntergang am Felsen "Pedra do Arpoador"

Pedra do Arpoador

Chillige Zeit am "Pedra do Arpoador"

Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war streifte ich zurück zum Hostel. Auf dem Weg dorthin passierte ich die vielen Streetfood-Stände von Rio und probierte dort Pasteles. Hierbei handelt es ich um Teigtaschen gefüllt mit Fleisch oder Käse, die es hier an jeder Ecke zu kaufen gibt. Anschließend kam ich noch am bekannten 5-Sterne-Hotel „Copacabana Palace“ vorbei, indem bereits zahlreiche Persönlichkeiten abgestiegen sind.

Pasteles

Am Streedfood-Stand gab's noch leckere Pasteles

Copacabana Palace

Das Hotel "Copacabana Palace"

Angekommen im Hostel war ich nach den vielen Kilometern Fußmarsch doch ziemlich platt. Ich entspannte noch etwas auf der schönen Dachterrasse, bevor ich in der Horizontalen landen sollte.

Tag 5 - Centro, Santa Teresa und Lapa

Am heutigen Tag stand für mich ein wunderschönes Wiedersehen an, auf das ich mich schon seit Tagen freute. Ich traf mich an der Metrostation in Lapa mit der Argentinierin Gabriella, die ich zu Beginn meiner Reise in Guatemala kennen gelernt hatte. So gesehen schloss sich in gewisser Hinsicht ein Kreis. Francis, der nette Phillipino, begleitete mich zum Treffen.

Die Wiedersehensfreude war riesig und wir umarmten uns herzlich. Gabriella wohnte mittlerweile in Rio, genauer gesagt im Stadtteil Santa Teresa. Und nebenbei war sie für uns die perfekte Stadtführerin für eine Erkundungstour durch Rio.

Santa Teresa Rio de Janeiro

Gemeinsam mit Gabriella und Francis

Vom Treffpunkt in Lapa gingen wir erst einmal den Berg hinauf nach Santa Teresa, denn auf dieses Viertel war ich besonders gespannt. Santa Teresa ist so anders als der Rest von Rio. Der kleine Künstlerstadtteil liegt weit oben in den Hügeln und zu Fuß benötigt man eine Weile, um hierher zu kommen.

In Santa Teresa gibt es viele kleine Galerien und gemütliche Cafés. Gleichzeitig findet man dort aber auch imposante Häuser aus der Vorzeit. Von Santa Teresa hat man auch einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Santa Teresa

Gemütliche Bar in Santa Teresa

Santa Teresa

Um nach Santa Teresa zu gelangen heißt es erstmal Treppen steigen

Schöner Ausblick von Santa Teresa auf das Zentrum von Rio

Santa Teresa

Schönes Santa Teresa

Santa Teresa

In Santa Teresa bekommt man vom hektischen Treiben Rio's nichts mit

Nachdem wir Santa Teresa erkundet hatten machten wir einen Abstecher zur „Escadaria do Selarón“. Hierbei handelt es sich um mit bunten Kacheln überzogene Treppenstufen, die vom chilenischen Künstler Jorge Selarón kreiert wurden. Die steile Treppe verbindet die Stadtteile Santa Teresa und Lapa miteinander. Der perfekte Ort für schöne Bilderbuchfotos. Allerdings hat man die Treppen auch selten für sich alleine.

Santa Teresa Escadaria do Selarón

Die bekannten Treppenstufen "Escadaria do Salarón"

Nach einem Rundgang durch Lapa und durchs Zentrum schlenderten wir weiter zum Hafenviertel. Zuvor statteten wir aber noch dem CRAB (Centro Serbae de Referencia do Artesanato Brasileiro) einen Besuch ab.

Hierin befindet sich eine große Kunstausstellung mit brasilianischen Masken und Kostümen. In einigen Räumen ist man eingebettet in Choreografien mit Klängen, von denen man in eine verrückte Fantasiewelt hineingezogen wird. Der Kreativität sind im CRAB keine Grenzen gesetzt und der Besuch wurde zu einem tollen Erlebnis.

Centro Serbae de Referencia do Artesanato Brasileiro

Das Kunstmuseum "Centro Serbae de Referencia do Artesanato Brasileiro"

CRAB Rio de Janeiro

Verrückte Maskenwelt im CRAB

Centro Serbae de Referencia do Artesanato Brasileiro

Das Kunstmuseum "Centro Serbae de Referencia do Artesanato Brasileiro"

CRAB Rio de Janeiro

Schickes Outfit 🙂

Anschließend ging es weiter zum Hafenviertel „Porto Maravilha“, welches unmittelbar hinter der Zentrum Skyline gelegen ist. Das große Gelände wurde mit den Olympischen Spielen 2016 neu gestaltet. Mit dem Museu de Arte und dem Museum of Tomorrow (Museu do Amanhã) ist es ein guter Ort für Kulturinteressierte.

Hafenviertel Rio de Janeiro

Das Hafenviertel in Rio de Janeiro

Museu do Amanhã  in Rio

Das futuristische "Museu do Amanhã" am alten Hafen in Rio

Einige Meter weiter haben Künstler am Boulevard Olimpico große Fassaden mit unglaublichen Graffitis gestaltet. Die Fassaden wurde im Zuge der Olympischen Spiele 2016 in Rio toll aufgehübscht.

Kunstfassaden am Boulevard Olimpico

Kunstfassaden am Boulevard Olimpico

Boulevard Olimpico

Wow . . .

Nach so viel Kunst und Kultur war es für uns an der Zeit etwas zu entspannen. Vor der Kulisse der Hafenschiffe und Industriekräne kann man einen tollen Sonnenuntergang am Hafenviertel genießen. Dabei wird die untergehende Sonne von Musikern in Rios Nachthimmel verabschiedet. Wir blieben noch eine Weile am Hafen und genossen die entspannte Atmosphäre.

Kunstfassaden am Boulevard Olimpico

Tolle Atmosphäre beim Sonnenuntergang am Hafenviertel in Rio

Kunstfassaden am Boulevard Olimpico

Soooo schön . . .

Mittlerweile war es schon dunkel und unser Magen meldete sich zu Wort. Wir kehrten in eines der vielen kleinen Straßenrestaurants zum Abendessen ein. Schließlich neigte sich ein langer Tag dem Ende entgegen und es hieß schon wieder Abschied nehmen von Gebriella. Ebenso herzlich wie die Begrüßungsumarmung viel der Abschied aus. Diesmal wahrscheinlich für längere Zeit.

Für mich und Francis ging es zurück nach Copacabana. Am nächsten Tag wollten wir etwas raus aus der Metropole und verabredeten uns für eine Fahrradtour zum einem der abgelegenen Strände außerhalb der Großstadt.

Tag 6 - Radtour zum Joatinga Beach

An Tag 6 meiner Riotour erkundete ich gemeinsam mit Francis Rios Umgebung mit dem Fahrrad. Fahrräder kann man in Rio de Janeiro ziemlich unkompliziert am Strand mieten.

Joatinga Strand

So viel Zeit muss sein

Das Ziel unseres heutigen Ausflugs war der Joatinga Beach, ein kleiner Surferstrand in Rios Westzone. Doch um den Strand ausfindig zu machen muss man zunächst ein paar Anstrengungen auf sich nehmen. Erst radelten wir ungefähr 1 Stunde an der Küste entlang. Die Fahrradwege sind gut ausgebaut und wir passierten einige schöne Strände. Diese lagen jedoch schon zu sehr außerhalb, als sich dorthin Touristen verirren würden.

Joatinga Beach Rio de Janeiro

Radtour zum Joatinga Beach

Wundervolle Strandabschnitte auf dem Weg zum Joatinga Beach

Irgendwann mussten wir dann einige Umwege in Kauf nehmen, um zum Joatinga Beach zu gelangen. Unser Navi spielte zwischenzeitlich verrückt und wir gingen zur beliebten Durchfragestrategie über, was die Tour ohne großartige Portugiesisch Kenntnisse durchaus spannend machte.

Wir erreichten schließlich ein Viertel, welches der besser betuchten Gesellschaftsschicht vorbehalten war und trafen hier plötzlich auf zwei Surferjungs. Es stellte sich schnell heraus, dass auch sie auf dem Weg zum Joatinga Beach waren und wir schlossen uns ihnen an. In den Gesprächen mit den Jungs erfuhren wir, dass in dem Reichenviertel oberhalb des Strands einige bekannte Musiker und Schauspieler wohnen.

Schöne Gegend der betuchten Schicht von Rio de Janeiro

Nach einem steilen Anstieg erreichten wir eine Bergkuppe und hatten erstmals das Joatinga Beach – Panorama vor uns liegen. Der Ausblick auf die kleine Bucht war grandios. Bergabwärts ging es über einige Treppenstufen runter zum Strand. Als wir dort ankamen war der Wellengang schon ziemlich stark.

Joatinga Beach ist eine typische Surferbucht mit starkem Wellengang. Viel zu heftig um hierin zu schwimmen. Francis und ich setzten uns auf einen Felsen, von wo aus man eine tolle Aussicht auf die Bucht hatte. Das Meer war in türkisblau getaucht und es war ein wundervoller Ort. Bevor wir schließlich zurück radelten bestaunten wir noch den Sonnenuntergang an diesem magischen Ort.

Joatinga Beach Rio de Janeiro

Joatinga Beach aus der Vogelperspektive

Joatinga Beach Rio de Janeiro

Nice View . . .

Joatinga Beach Rio de Janeiro

So lässt es sich leben 🙂

Nun hieß es wieder in die Pedale treten, um Copacabana vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Wir schafften es gerade noch so, denn in Rio sollte man bei Dunkelheit nicht irgendwo planlos umher fahren.

Joatinga Beach Rio de Janeiro

Glücklich angekommen am Copacabana Beach nach einem tollen Radausflug

Nachdem wir die Fahrräder wieder abgegeben hatten fuhren wir mit der Metro nach Lapa. Lapa ist die Partyzone von Rio de Janeiro, wo vor allem junge Leute Abends ihren Spaß haben. Man entdeckt Lapa am besten zu Fuß. Fast an jeder Ecke läuft Livemusik und die Leute genießen mit Rum und Caipis das Leben auf der Straße.

Lapa Rio de Janeiro

Entspanntes abendliches Chillen im Viertel "Lapa"

Lapa Rio

Auch in Rio de Janeiro gibt es gotische Kirchen 🙂

Wir stärkten uns an einem der leckeren Streetfood-Ständen und landeten anschließend bei einer Samba Straßenparty. Es warten Leute aller Altersklassen am Start, die bei den Sambarhythmen reichlich Spaß hatten. Ein Sambaevent sollte bei einem Besuch Rios auf keinen Fall fehlen. Am späten Abend zieht es viele dann in die zahlreichen Clubs und Bars, in den man zu Elektro-, Reggae- oder Sambasounds mächtig abzappeln kann.

Rio de Janeiro Nightlife

Mit Francis bei der Samba Party am Abend

Joatinga Beach Rio de Janeiro

Das Nachtleben findet in Rio auf der Straße statt

Nun besuchten wir noch eine Openair-Party vor dem Carioca Aqueduct. Hierbei handelt es sich um ein großes weißes Bauwerk mit zahlreichen Torbögen. Während tagsüber der Verkehr mit Hochtouren hindurch fließt, versammeln sich Abends dort die vielen Streetfood-Läden. Auf dem nebenan liegenden Plaza gibt es zudem Livemusik.

Carioca Aqueduct

Das Carioca Aqueduct bei Tageslicht

Auch an diesem Abend zelebrierten verschiedene Bands ihre Musik auf einem LKW-Anhänger vor dem Torbogen. Wir lauschten noch eine Weile den Klängen, bevor gegen Mitternacht sichtlich die Energie nachließ und es war an der Zeit den Heimweg anzutreten.

Carioca Aqueduct

Open Air Party vor dem Carioca Aqueduct

Schließlich war ich froh mein Hostelbett zu erreichen. Innerhalb kürzester Zeit viel ich von süßen Träumen begleitet in den Tiefschlaf.

Tag 7 - Favela Tour "Rocinha"

An meinem letzten Tag in der Stadt am Zuckerhut unternahm ich eine Tour durch die bekannte Favela Rocinha. Gemeinsam mit meinem phillipinischen Freund Francis und einem Tour Guide durchstreiften wir für einige Stunden die Gegend. Die Favela Rocinha ist eine der sicheren Favelas in Rio de Janeiro.

Favela Rocinha in Rio de Janeiro

Favela Rocinha in Rio de Janeiro

Favela Rocinha in Rio de Janeiro

Favela Rocinha mit Blick nach Downtown

Unser Guide ist hier aufgewachsen und er kannte dort so ziemlich jeden Winkel. Wir erhielten viele interessante Hintergrundinformationen über das Leben in der Favela, in der geschätzte 200.000 Menschen leben.

Man befindet sich in einer Art autarken Raum, in der die Menschen alles lebensnotwendige vor Ort haben. Auch die Lage und Bauweise der Favela ist spannend. Viele Favelas sind in Rio mitten in die Berge hineingebaut und somit geht es stets steil bergauf.

Favela Rocinha Rio

In der Favela gings ganz schön steil bergauf

Unmittelbar neben vielen Favelas findet man häufig die reicheren Viertel von Rio. Die sozialen Unterschiede auf so einem geballten Raum sind schon immens. Mit Deals wie „Drogen gegen Geld“ haben die Viertel heutzutage eine Art Friedenspakt geschlossen.

Bei einem Besuch der Favelas stößt man häufig auch auf soziale Projekte. Wir besuchten ein Capoeira Projekt, bei dem die Älteren mit den Kids den in Brasilien so bekannten Kampftanz einüben.

Wir erhielten unsere eigene persönliche Vorführung. Ich kam nicht umher mich an dem Kampftanz selbst zu probieren, was aber wohl eher lächerlich anmutete 🙂 Um den Kampftanz auf einem akzeptablen Niveau auszuüben muss die Dehnbarkeit der Muskeln von klein auf trainiert werden. Die Capoira Vorführung bildete zugleich den Abschluss unserer Favela Tour und wir verabschiedeten uns mit einer Spende.

Capoeira Rio de Janeiro

Gemeinsames Foto mit der netten Capoeira Gruppe

Sicherlich gibt es immer Pro- und Kontraargumente im Bezug auf eine solche Tour. Ich war allerdings froh darüber ein wenig mehr des authentischeren Rios gesehen zu haben und ich hatte auch nie das Gefühl eines „ungebetenen Gastes“. Vielmehr waren die Menschen in der Favela offen und freundlich zu uns gewesen. Freilich gibt es in Rio de Janeiro auch zahlreiche Favelas, in die man nicht so locker hinein spazieren kann. Dies gilt insbesondere für den Norden der Stadt.

Meine Tour durch die Favela Rocinha war gleichfalls die letzte Station meiner Zeit in Rio. Mit der Metro ging es zurück in Richtung Hostel. In der U-Bahn verabschiedete ich mich außerdem von Francis, mit dem ich so einige erlebnisreiche Tage verbracht hatte und der mir mittlerweile ziemlich ans Herz gewachsen war. Thanks Francis! I enjoyed the time with you a lot!!

Favela Rocinha Rio de Janeiro

Thank's Francis 🙂

Fazit meines Aufenthalts in Rio de Janeiro

Rio de Janeiro hat mich in seinen Bann gezogen. Für mich ist es die unglaublichste und gleichzeitig schönste Stadt, die ich bisher in meinem Leben gesehen habe. Eine Stadt der Extreme. Traumstrände und Bikinis, Favelas und Millionarios, Sonne und Samba, Caipirinha und Party, Banditen und unglaublich freundliche Menschen. Und das alles vor der beeindruckenden Kulisse des Corcovado und des Zuckerhuts. 

Rio ist eine Stadt mit vielen Gesichtern und sie lässt sich nicht in eine Schublade stecken. Die Stadt ist mir ziemlich ans Herz gewachsen. Leider war 1 Woche viel zu kurz und man könnte hier locker mehrere Monate verbringen, ohne das es langweilig wird.

Und ja, es gibt sie auch, die Kriminalität. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage Brasiliens wird diese nicht gerade weniger. Andererseits habe ich mich in Rio weder sicherer noch unsicherer gefühlt, als in anderen Großstädten Südamerikas.

Wie immer gilt das Credo, dass man als Tourist beim Besuch einer Großstadt eben einige Regeln beachten sollte. Denn dann kann man auch Rio de Janeiro mit all seinen Facetten genießen. Doch für mich ist eines ganz klar: Eines Tages werde ich wieder kommen!! Adeus e até breve! 

1 Kommentare zu “Rio de Janeiro – Pulsierende Metropole mit unglaublicher Vielfalt

  1. Hallo Alex, unglaublich schöner Beitrag! Toll, was du alles in Rio erlebt hast. Dies sind wunderschöne Erinnerungen, die du nie vergisst und immer mit dir trägst als gute Energie in dir! Ich freue mich, dass wir beide Rio erleben durften und uns immer gut austauschen können. Gruß Sandra

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