Anreise nach Quito
Von Otavalo aus fuhr ich weiter nach Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Hier besuchte ich meinen Freund Carlos. Gemeinsam mit seiner charmanten Freundin Tatiana wohnt er in Balcon de Valle, einem kleinen Stadtteil im Osten der Stadt.
Carlos lebte lange in Deutschland und ich lernte ihn über eine Arbeitskollegin kennen. Er lud mich ein, ihn in Quito zu besuchen. Hierüber war ich natürlich sehr glücklich.
In Balcon de Valle angekommen, musste ich erst einmal auftauen. Es hatte die ganze Fahrt über geregnet und ich hatte so einige Frostbeulen mitgebracht. Schließlich befindet sich Quito mitten in den Anden auf 2850 Metern Höhe. Zum Aufwärmen gab es ein kaltes Bier 😉 Anschließend zeigte mir Carlos sein Haus, wo ich gar mein eigenes Zimmer bekommen sollte.
Am Abend kauften wir uns einige leckere Fleischspieße beim Street-Food-Stand um die Ecke und unterhielten uns noch über Gott und die Welt. Todmüde und geschafft vom langen Reisetag viel ich schließlich wie ein Stein ins Bett.
Ausflug in die Altstadt von Quito
Am nächsten Morgen fuhr ich mit Carlos ins Zentrum von Quito, um die Altstadt zu besichtigen. Die Altstadt ist riesengroß und beeindruckt mit seinen Plazas, Kirchen und der stilvollen Architektur.
Vom Plaza Grande aus, der den Mittelpunkt der Altstadt bildet, lässt sich optimal eine Sightseeing-Tour starten. An beiden Horizonten schweift der Blick auf die Wahrzeichen der Stadt. Am nördlichen Ende der Altstadt befindet sich die große Basilica. An der südlichen Peripherie thront auf dem Hügel „El Panecillo“ die gigantische „Jungfrau von Quito“. Von dem Aussichtspunkt an der Statue hat man bei schönem Wetter einen fantastischen Blick über die gesamte Altstadt.
Unmittelbar am Plaza Grande liegt auch der Regierungspalast, der Besuchern zur Besichtigung offen steht. Während der beliebten Führung ist man dem Präsidenten zum greifen nahe. Im Palast kann man auch die zahlreichen Geschenke begutachten, die der Präsident von den Offiziellen anderer Länder erhalten hat. Ganz im Sinne einer kleinen Geste an sein Volk stellt der Präsident die Geschenke der Allgemeinheit zur Verfügung.
Allerdings hört man nicht nur positive Stimmen zur Amtszeit des aktuellen Präsidenten. So hat er beispielsweise auch die großen Ölunternehmen dabei unterstützt ins Land zu kommen, was vor allem die in der Natur lebenden Indios vor große Probleme stellt.
Die nächsten Tage verliefen gechillt und ich unternahm viel mit Carlos und Tatiana. Sonntags besuchten wir einen der zahlreichen Parks der Hauptstadt. Die vielen Sportangebote ziehen vor allem Familien mit ihren Kindern an. Aber natürlich kann man hier auch einfach nur herrlich relaxen und es sich bei einem leckeren Eis oder einem Kaltgetränk gut gehen lassen.
Den Abend verbrachten wir in einer Bar mit ganz viel traditioneller ecuadorianischer Live-Musik. Im südamerikanischen Quito muss man selbstverständlich kräftig mit anfeuern und mittanzen. Carlos ist selbst ein bekannter Musiker in Ecuador und er traf ein paar gut Freunde in der Baar. Und so kam es, dass er sich plötzlich selbst auf der Bühne wieder fand und für eine spontane Einlage sorgte. Der Abend in der Bar war sehr gelungen und wir hatten viel Spaß!
Gründonnerstags-Feierlichkeiten in Quito
Am nächsten Morgen lernte ich dann auch Eltenn und Schwester von Carlos kennen. Alle waren so unglaublich nett zu mir, dass ich es kaum fassen konnte. Ich wurde wie ein Familienmitglied aufgenommen und hatte das Gefühl sie schon eine Ewigkeit zu kennen. Von Carlos Mutter und Schwester wurde ich von nun an immer mega lecker bekocht. Dies tat mir gut, denn so konnte ich meine Energiespeicher wieder auffüllen. Außerdem verlangt der Körper auf gut 3000 Metern Höhe auch einfach mehr Nahrung.
Da ich Quito über Ostern besuchte, begleitete ich Carols Mutter und Schwester am nächsten Tag spontan zu den Gründonnerstags-Feierlichkeiten ins Zentrum. Am Vorabend der Kreuzigung Jesu Christi finden in sämtlichen Kirchen Quitos (und davon gibt es hier so einige) feierliche Messen statt. Anschließend ziehen beeindruckende Prozessionen bei Dunkelheit durch die Gassen.
Es waren unzählige Menschen in der Altstadt unterwegs und es herrschte eine unglaublich friedvolle Atmosphäre. Ich versuchte alles aufzusaugen und genoss jede Minute. Insgesamt klappterten wir 7 Kirchen und kleine Kapellen ab und schauten uns einige Prozessionen an.
Die Kirchen Quitos sind sehr prunkvoll gestaltet und mit viel Gold und großartigen Gemälden verziert. An diesem Gründonnerstag-Abend in Quito erhielt ich auch einen Eindruck davon, welch große Bedeutung die christliche Religion für die Menschen in Südamerika spielt.
Nach einigen Kilometern Lauferei durch die Innenstadt nahmen wir anschließend noch einen kleinen Snack, bevor es wieder zurück nach Balcon de Valle ging. Und so ging ein weiterer toller Tag meiner Reise durch Ecuador zu Ende!
Mehr Informationen/Reisetipps:
Quito liegt hoch in den Anden auf 2850 Metern und ist somit eine der höchst gelegenen Städte weltweit. Ein Besuch der Millionenmetropole lohnt sich allemal. Vor allem die Altstadt Quitos ist beeindruckend und gehört nicht von ungefähr zum Unesco-Weltkulturerbe.
Ohne Probleme kann man stundenlang über die vielen Plazas stolzieren oder die zahlreichen Kirchen bestaunen. Für zwischendurch gibt es nette Cafés zum einkehren. Außerdem lohnt sich ein Besuch des Präsidentenpalastes am Plaza Grande, wo regelmäßig Führungen angeboten werden.
Auch das Umland von Quito ist sehr schön und Naturfreaks werden hier ihren Spaß haben. Denn bekanntlich liegt Quito ja in den Anden und so kann man zahlreiche Berggipfel und auch Vulkane besteigen. Allerdings sollte man dies unbedingt mit erfahrenen Guides machen, denn es kommen immer wieder Menschen durch Leichtsinn ums Leben. Des Weiteren bietet sich ein Ausflug zum Erdmittelpunkt (Äquator) an, der nur einen Steinwurf von Quito entfernt verläuft. Hierzu kommt aber noch ein extra Reisebericht.
Klimatisch herrscht in Quito ein Höhenklima. Nachts kann es aufgrund der Hochlage empfindlich kalt werden. Tagsüber ist es häufig sonnig, wobei insbesondere in der Regenzeit so einiges an Regen oder gar Hagel vom Himmel kommt. Also, wer in Quito Urlaub macht, der sollte seine Regenjacke keinesfalls vergessen.
Immer wieder wird Quito mit Kriminalität in Verbindung gebracht. Meiner Ansicht nach kann die Hauptstadt Ecuadors generell recht sicher bereist werden. Wie immer sollte man sich als Tourist an die üblichen Regeln halten. Das heißt, immer schön auf die Wertsachen achten und nicht Nachts alleine um die Häuser ziehen. Mir wurde im Bus ein Handy geklaut, was aber mehr meiner Schusseligkeit zuzuschreiben war, da ich den Reißverschluss meiner Tasche vergessen hatte zu schließen 😉
Warst du auch schon einmal in Quitot? Wie waren deine Eindrücke? Lass es mich wissen und schreibe einen Kommentar!