Nach gut 5 Monaten war mein Reiseabenteuer „Mittelamerika“ beendet. Die Zeit war großartig und die Menschen super freundlich. Nun war es an der Zeit weiter zu ziehen. Mit Südamerika wurde das nächste Kapitel meiner Lateinamerika-Tour aufgeschlagen. Meine erste Station in Südamerika war Cartagena im nördlichen Kolumbien.
Ich hatte gemeinsam mit Florin, Diana, Armanda, Juan und Nicolas den selben Flug gebucht. Zwar existiert auch eine Landverbindung zwischen Panama und Kolumbien. Die Überwindung des sogenannten Darien Gap, einem ungefähr 100 Kilometer langem Dschungelgebiet, ist aber faktisch unmöglich. Der Flug mit Viva Colombia war entspannt und nach einer Zwischenlandung in Bogotá kamen wir gegen Abend am Flughafen in Cartagena an. Es ging direkt weiter zum Hostel, welches wir vor gebucht hatten. Das Hostel war eine ziemliche Bruchbude, aber für eine Übernachtung gerade noch erträglich.
Am nächsten morgen machten wir uns auf die Suche nach einer alternativen Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe der Altstadt. Nach so einiger Lauferei wurden wir schließlich fündig und checkten im Hotel Real ein. Das Hotel würde ich in die Kategorie „absolut o.k.“ einstufen, auch wenn sich das ein oder andere dem Verfall entgegen neigte. Aber es ist gar nicht so einfach, ein vernünftiges Hostel zu erträglichen Preisen in der Altstadt Cartagenas zu finden.
Bummel durch die wunderschöne Altstadt Cartagenas
Bis zur Abholung unserer Fahrzeugen aus dem Hafenbereich hatten wir noch zwei Tage Zeit. Diese nutzten wir vor allem zur Besichtigung der wunderschönen Altstadt. Sie ist ein Relikt der spanischen Kolonialherrschaft und dies spiegelt sich an jeder Ecke wieder. Aufgrund der großartigen Architektur gilt Cartagena als eine der schönsten Städte Südamerikas.
Ähnlich wie in Panama City gibt es auch in Cartagena eine Unterteilung in Alt- und Neustadt. Die Hochhäuser des neuen Cartagena kann man von der Altstadt aus am Horizont erblicken. Mit dem Flair des alten Cartagena kann die Neustadt aber bei weitem nicht mithalten.
Cartagena en la noche!
Aufgrund des karibischen Klimas spielt sich das Leben in Cartagena auf der Straße ab. Vor allem abends füllen sich die Straßen und vielen Restaurants mit Menschen. Auf den Plazas und in den engen Gassen pulsiert das Leben, stets begleitet vom Sound der vielen Straßenmusiker.
Die entspannte Atmosphäre und das Lebensgefühl sind unbeschreiblich. Außerdem sollte man auf jeden Fall das Street Food probieren, wenn man in Cartagena unterwegs ist. Mir haben es vor allem die leckeren Arepas angetan. Hierbei handelt es sich um Maisfladen gefüllt mit Käse und anderen traditionellen Leckereien.
Fahrzeug Checkout am Containerhafen
Nach zwei ausgedehnten Tagen des Bummelns war es an der Zeit unsere Fahrzeuge aus dem Containerhafen abzuholen. Boris, unser panamesischer Agent, hatte uns bereits vorab den Tagesablauf per Mail zukommen lassen. Demnach sollten wir sage und schreibe 21 Steps bis zum Öffnen des Containers durchlaufen. Wir starteten bereits früh morgens und durchliefen eine Station nach der anderen.
Zunächst lief noch alles nach Plan. Dann wurde mir aber kund getan, dass mir neben den gefühlten 500 Kopien ein weiteres Papier fehlen würde. Zudem sollten wir die Fahrzeuge nun erst am nächsten Tag zurück bekommen. Ein wenig frustriert verließen wir den Containerhafen und fuhren zurück zum Hostel. Ich nutzte die verbleibende Zeit um mir das fehlende Dokument zu besorgen, dass mir von Boris freundlicher weise zugemailt wurde.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter. Gegen Mittag waren wir mit allen Stationen so gut wie durch und hofften unsere Fahrzeuge bald wieder in Empfang nehmen zu dürfen. Aber dann entschieden die Herren doch noch eine ausgedehnte Mittagspause einzulegen. Man ließ uns spüren wie „unwichtig“ wir Gringos doch waren. Im Gegensatz zum europäischen Ausland benötigt man in Südamerika vor allem Geduld und gute Nerven, um das Ziel zu erreichen. Nach zwei Marathontagen voller Bürokratie öffnete sich dann aber doch noch die Containertür und wir konnten den Hafen mit unseren unversehrten Fahrzeugen endlich verlassen.
Ende gut, alles gut!
Am Ende waren alle happy und erleichtert. Florin und Diana sowie Juan und Amanda machten sich mit ihren Motorrädern sofort auf in Richtung Süden. Zuvor kam es aber noch zu einer herzlichen Verabschiedung mit allerlei Umarmungen. Ich entschied mich gemeinsam mit Nicolas noch zwei weitere Tage in Cartagena zu bleiben, bevor auch für uns die Tour weiter gehen sollte!
Mehr Informationen/Reisetipps:
Cartagena de Indias liegt an der Karibikküste Kolumbiens und beherbergt ca. eine Million Einwohner. Es ist die Hauptstadt des Departemento Bolívar. Cartagena unterteilt sich in die historische Altstadt und die Neustadt. Aufgrund der Schönheit seiner kolonialen Altstadt wird Cartagena auch als „Perle der Karibik“ bezeichnet.
Das Centro Historico verbirgt sich hinter ein 13 Kilometer langen Stadtmauer. Der bekannteste Abschnitt der Mauer ist der große Torbogen Puerta del Reloj („Tor zur Altstadt“). Cartagena ist bunt und lebensfroh. Für eine Besichtigung der historischen Zentrums muss man keine großen Pläne schmieden. Am besten läßt man sich einfach durch die kleinen Gassen „treiben“ und genießt das ganz spezielle Flair. Markant sind die vielen bunten Häuser mit ihren Blumenbalkonen und die zahlreichen Kirchen. Für einen Spaziergang durch die Altstadt genügen Shorts und T-Shirt, denn in Cartagena ist es das ganze Jahr über karibisch warm.
Da Cartagena sehr viele Touristen anzieht ist die Stadt nicht gerade günstig. Aber nach ein wenig Recherche findet man hier auch einen guten Kompromiss. Das Hostel Real war ausstattungstechnisch im Mittelklasse Bereich angesiedelt, aber dafür auch recht günstig. In wenigen Minuten erreicht man von hier aus das historische Zentrum.
Link zum Hostal Real in Cartagena: Hostal Real
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Wow, scheint eine tolle und interessante Stadt zu sein. 😀 Man kann bestimmt auch gute handgerollte Zigarren entdecken. 🙂