Abenteuer Bogotá

Bisher hatte ich während meiner Reise nicht viele große Städte besucht. Aufgrund der Einladung meines Freundes Andres markierte Bogotá aber nun eine Ausnahme. Und ein Besuch der Hauptstadt Kolumbiens lohnt sich allemal. Die Stadt hat sehr viel mehr zu bieten, als ich es mir ausgemalt hatte.

Bogotá ist gewaltig in seinen Ausmaßen und vergleichbar mit einer modernen europäischen Großstadt. Die hier lebenden Locals sind sehr freundlich, gebildet und offenherzig. Mit Andres als „Stadtführer“ hatte ich freilich den Joker gezogen.

Bogotá Kolumbien

Bogotá in Kolumbien

Besuch einer Vernissage

Am Tag nach meiner Ankunft machten wir eine Spritztour mit den Motorrädern und besuchten außerdem Lorenzo, den ich über fünf Ecken und Kanten kennen gelernt hatte. Lorenzo arbeitet seit über 20 Jahren mit der schamanischen Medizin Ayahuasca und wohnt den traditionellen Ritualen regelmäßig bei. Ich hatte bereits in Deutschland viel über Ayahuasca gelesen und war sehr froh, Lorenzo kennen lernen zu dürfen.

Lorenzo ist ein Künstler und seine Wohnung war voller wunderbarer Gemälde. Er erzählte uns eine Menge über die Medizin und lud uns anschließend zu einer Kunstausstellung ein. Diese Einladung nahmen wir natürlich gerne an.

Die Vernissage fand in einem 5-Sterne-Hotel im Herzen Bogotás statt. Nach meinem in zwischen 6-monatigem Aufenthalt in Hostels und Campingplätzen war die Umgebung zunächst ein wenig ungewohnt. Wir trafen aber dort auf interessante Menschen und die ausgestellten Gemälde waren wirklich toll. Mit Snacks und indigener Livemusik konnte man es auf der Ausstellung ziemlich gut aushalten.

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Live Musik auf der Vernissage

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Kunstgemälde auf der Ausstellung

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Indigene Kunst

Mittlerweile war es schon recht spät geworden. Schließlich verabschiedeten wir uns von Lorenzo mit dem Hinweis weiter in Kontakt zu bleiben. Am nächsten Tag war erst mal ausschlafen angesagt.

Am frühen Nachmittag besuchte ich mit Andres das „Kuba-Fest“ im wunderbaren Restaurant „Santiamen“ in La Calera. Katarina betreibt es gemeinsam mit ihrem Ehemann. Beide sind wunderbare Menschen und haben den Ort mit viel Liebe gestaltet. Die Herzenswärme und Energie, mit der sie das Restaurant betreiben, ist in jeder Sekunde spürbar. Außerdem ist die angegliederte Bäckerei einfach der Hammer. Wir genossen den sonnigen Tag mit leckerer einheimischer Küche und netten Leuten.

Reisebericht Bogotá Kolumbien

Mit Andres und Katarina im Restaurant Santiamen

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. . . cheers . . .

Motorrad Tour zur Laguna "El Guavio"

Am nächsten Morgen ging es früh raus, denn ich hatte mit Andres und zwei weiteren Motorrad-Fans eine Tour zur Laguna „El Guavio“ geplant. Aufgrund der gefühlten Millionen Radfahrern auf den Straßen, die hier ihrem Hobby frönten, dauerte es allerdings ein Weilchen bis wir aus der Stadt raus waren.

Im Übrigen war die Tour sehr schön. Es ging durch kleine Dörfer und tolle Berglandschaften zur Lagune. Ähnlich wie die Lagune Guatavita ist El Guavio bekannt für seine Goldfunde, die von den Indios in Zeremonien den Göttern als Beigabe geopfert wurden. Mit um die 20 Grad Außentemperatur herrscht rund um die Laguna Guavio ganzjährig ein äußerst angenehmes Klima.

Auf unserer Tour besuchten wir unter anderem einen winzigen Familienbetrieb, der aus Zuckerrohr-Pflanzen nach traditionellen Herstellungsmethoden einen Schnaps brennt. Natürlich mussten wir den Schnaps auch probieren und der hatte es wirklich in sich. Wir umrundeten die Lagune einmal komplett und fuhren anschließend wieder zurück nach Bogotá. Der Tagesritt war ziemlich anstrengend. Am Abend war daher auch nur noch essen und schlafen angesagt.

Laguna Guavio Kolumbien Reisebericht

Auf dem Weg zur Laguna Guavio

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Zwischenstopp auf der Zuckerrohrfarm

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Zuckerrohrschnitten als kleine Stärkung

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Laguna El Guavio

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. . . nice Ride . . .

Historisches Stadtzentrum "La Candelaria"

Nach einem actionreichen Wochenende ging ich die Woche gechillt an. Am nächsten Morgen besuchte ich Andres in seinem Büro am Parque de la 93 und wir gingen gemeinsam zum Lunch. Anschließend unternahm ich einen Spaziergang durch den Norden Bogotás. Der Norden ist im Gegensatz zur eher tristen Südstadt sehr modern. Hier gibt es zahlreiche Bars und Cafés, die nett und einladend gestaltet sind.

Die nächsten Tage ließ ich entspannt angehen und besuchte unter anderem die Altstadt von Bogotá. In dessen Zentrum liegt der Plaza de Bolivar, umzäunt von gewaltigen Gebäuden. Die Bezeichnung des Platzes entstammt dem Held der Unabhängigkeitskriege gegen die Spanier „Simon Bolivar“.

Beim schlendern durch die Gassen konnte ich die Vielfalt und Gegensätze der Stadt erkennen. Rund um den Plaza de Bolivar liegt das koloniale Stadtviertel La Candelaria. Am Horizont der kolonialen Altstadt ranken die Hochhäuser der Moderne empor und so gehen Alt und Neu Hand in Hand.

Plaza de Bolivar Bogotá

Plaza de Bolivar

Simon Bolivar Statue Bogotá

Simon Bolivar Statue

Historische Altstadt Bogotá

Historische Altstadt Bogotá

La Candelaria Bogotá Kolumbien

La Candelaria

Wunderbares Museo de Oro

Nun erkundete ich das Goldmuseum „Museo de Oro“. Das Museum beherbergt so einige Kunstwerke aus vergangenen Epochen und ich hatte bisher noch nie so viele Goldschätze zu Gesicht bekommen. Das Museo de Oro bietet eine Zeitreise durch die Historie der Metalle und des Goldes an, was sehr interessant ist. Außerdem erfährt man etwas über alte schamanische Kultrituale.

Nach der Altstadt-Besichtigung besuchte ich das moderne Viertel Santa Rosa. Ähnlich wie am Parque de la 93 gibt es hier viele Cafés und Bars. Abends verwandelt sich das Viertel zu einer großen Partymeile. Nach einem leckeren Latte Macchiato machte ich mich wieder auf den Rückweg nach La Calera.

Von jetzt auf gleich verwandelten sich ein paar kleine Regentropfen zu einer Art Monsun. Das Wasser lief aus den Bergen wie in Sturzbächen in Richtung Zentrum und die Straßen waren kaum noch passierbar. So etwas passiert häufiger in Bogotá. Die Locals sind dies gewohnt und nehmen es südamerikanisch gelassen. Als ich in La Calera ankam war ich vollkommen durchnässt und musste meine Klamotten erst mal auswringen. Mit Andres und ein paar gemeinsamen Bierchen ließ ich den erlebnisreichen Tag ausklingen. Good Night Bogotá!

Museo de Oro Bogotá

Museo de Oro

Goldmuseum Museo de Oro Bogotá

Die wunderbare Goldwelt des Museums

Santa Rosa Bogotá

Nettes Café in Santa Rosa

Mehr Informationen/Reisetipps:

Bogotá ist die Hauptstadt Kolumbiens und liegt im Departamento Cundinamarca. Mit seinen ca. 8 Millionen Einwohnern ist Bogotá die größte Stadt Kolumbiens und einer der größten Städte Südamerikas. Die Hauptstadt liegt mitten in den Anden auf 2640 Metern Höhe. Daher wird es vor allem Nachts recht frisch. Tagsüber liegen die Temperaturen mit 16-17 Grad Celsius im angenehmen Bereich. In der Regenzeit von Oktober bis Mai schlägt das Wetter schnell um und es kommen teils sintflutartige Regenfälle von den Bergen.

Da vor meinem Besuch Bogotás alle von Medellin geschwärmt haben, waren meine Erwartungen nicht allzu groß. Doch die Stadt ist wirklich interessant und hat einiges zu bieten. Grob lässt sich die Hauptstadt in den reichen Norden und armen Süden aufteilen. Junge Leute und Backpacker zieht es in das angesagteste Viertel der Stadt „La Candelaria“. Hier befindet sich das historische Stadtzentrum.

Zum einen findet man in La Candelaria viele kleine Gassen mit bunt bemalten Häusern. Zum anderen gibt es aber auch große Plätze, die von riesigen Gebäuden umrahmt werden. Der bekannteste ist sicher der Plaza de Bolivar, benannt nach dem Unabhängigkeitskämpfer gegen die spanische Kolonialherrschaft. Am Plaza de Bolivar liegt auch die bekannte Kathedrale der unbefleckten Empfängnis.

Eine Besichtigung der Altstadt Bogotás lässt sich gut mit dem Besuch des „Museo de Oro“ (Goldmuseum) verbinden. Das Museum ist faszinierend und bietet eine riesige Sammlung präkolumbischer Goldfunde. Außerdem lernt man eine ganze Menge über die Geschichte Südamerikas.

Aber Bogotá hat noch mehr zu bieten als das historische Zentrum. Fährt man einmal durch die halbe Stadt, landet man im Viertel Santa Rosa. Im modernen Viertel gibt es viele nette Bars, Restaurants und kleine Parks, die zum verweilen einladen. Die Locals nutzen die Örtlichkeiten zum Verbringen ihrer Mittagspausen. Aber auch Abends ist in Santa Rosa einiges los und man kann hier gut abfeiern.

Wer es ruhiger mag, dem empfehle ich einen Abstecher nach La Calera. Der kleine Bezirk liegt ca. 20 Fahrminuten außerhalb in den Bergen. Hier kann man durchatmen und sich vom hektischen Treiben der Innenstadt erholen. In La Calera befindet sich auch das schnuckelige Restaurant Santiamen. Hier lässt sich herrlich speisen und zudem gibt's noch eine extra Portion Gastfreundschaft oben drauf.

Link zum Restaurant Santiamen: Restaurant Santiamen

Wer mehr als 2-3 Tage in Bogotá verbringen möchte, für den lohnt sich ein Abstecher in die Peripherie der Stadt. Dort liegen die Lagunen Guatavita und Guavio, die sich beide in tollen Naturschutzgebieten befinden. Um die Lagunen ranken sich sagenumwobene Legenden im Zusammenhang mit den einst dort lebenden Indios. Der Wahrheitsgehalt dieser alten Geschichten ist bis heute umstritten.

Warst du auch schon mal in Bogotá.? Wie waren deine Eindrücke von Hauptstadt Kolumbiens? Lass es mich wissen und schreibe einen Kommentar!

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